Laktoseintoleranz – weit verbreitet und doch unbekannt

Laktoseintoleranz entsteht, wenn der Milchzucker Laktose im Verdauungstrakt nicht abgebaut werden kann. Schuld daran ist eine zu geringe oder nicht vorhandene Bildung des Enzyms Lactase. Laktoseintoleranz ist weltweit verbreitet. Welche Symptome sich bei einer Laktoseintoleranz zeigen und wie die Behandlung erfolgt, erfahren Sie hier.

Viele Menschen leiden an einer Laktoseintoleranz.

Foto: ©Andrea Damm_pixelio.de - Laktoseintoleranz ist weltweit verbreitet.

Die Laktoseintoleranz ist eine weit verbreitete Nahrungsmittelunverträglichkeit. Der Milchzucker Lactose, der in allen Milchprodukten vorkommt, ist ein Zweifachzucker und wird im Körper durch das Enzym Lactase gespalten. Ist die Lactase nur in unzureichender Menge vorhanden, kann sie die Lactose nicht spalten. Man spricht dann von einer Laktoseintoleranz und charakteristische Symptome wie Durchfall, Blähungen und Übelkeit können auftreten. Da hierbei jedoch nicht das Immunsystem beteiligt ist, handelt es sich um keine Allergie (wie beispielsweise bei Milchallergie).

Obwohl Laktoseintoleranz so weit verbreitet ist, wissen viele Betroffene nicht, dass sie daran leiden. Bis der Arzt die richtige Diagnose Lactoseunverträglichkeit stellt, können oft Jahre vergehen. Dabei kann Patienten mit einer Laktoseintoleranz schnell und einfach geholfen werden. Wichtig ist, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und richtig einzuschätzen.

Laktoseintoleranz – wer ist betroffen?

Die Laktoseintoleranz ist weltweit stark verbreitet. Es gibt jedoch Völkergruppen, bei denen mehr Menschen darunter leiden. In Deutschland sind etwa 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung von einer Laktoseintoleranz betroffen. Anders sieht das in Asien und Afrika aus. Dort haben etwa 80 bis 100 Prozent der Menschen eine Laktoseintoleranz entwickelt.

Verschiedene Ursachen führen zu einer Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz können verschiedene Ursachen eine Rolle spielen. Beim angeborenen Laktasemangel, einer seltenen Erbkrankheit, ist die Laktasebildung bereits bei Säuglingen stark eingeschränkt, was sich schon kurz nach der Geburt durch heftigen Durchfall zeigt. Der physiologische (natürliche) Laktasemangel kommt dadurch zustande, dass sich nach der Entwöhnung von der Muttermilch der Laktasespiegel im Körper verringert. Die reduzierte Enzymbildung tritt jedoch nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich stark auf. Der Grund dafür, dass die Produktion von Laktase bei manchen Menschen auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt, ist eine vererbte Mutation innerhalb des Gens für Lactase. Ursachen einer sekundären Laktoseintoleranz können verschiedene Krankheiten wie Zöliakie, chronische Darmerkrankungen, Magen-Darm-Entzündung oder chronischer Alkoholmissbrauch sein.