Das Enzym Lactase

Lactase ist ein Enzym, das bei der Verdauung eine wichtige Funktion übernimmt. Es spaltet den Milchzucker Lactose so auf, dass er vom Körper verwertet werden kann. Ist Lactase nicht oder nur in geringer Menge vorhanden, kann sich daraus eine Laktoseintoleranz entwickeln. Was Lactase im Körper macht, erfahren Sie hier.

Lactase ist ein Verdauungsenzym, das Lactose in ihre Bestandteile Glucose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) aufspaltet. Lactose ist auch als Milchzucker bekannt und kommt in allen Milchprodukten vor. Lactose kann nur von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden, wenn Lactase den Zweifachzucker aufspaltet. Lactase wird beim Menschen im Kindesalter im Dünndarm gebildet und kommt – zumindest bei den meisten Europäern – auch im Erwachsenenalter vor. Wird ein Mangel an Lactase festgestellt, kann dies zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit führen, der sogenannten Laktoseintoleranz. Werden dann Produkte mit Milchzucker verzehrt, kann dies – je nach Ausmaß des Lactosemangels – zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Häufige Symptome sind Durchfall, Blähungen und Übelkeit.

Lactase wird auch in der Industrie verwendet

Lactase, die kommerziell produziert wird, wird hauptsächlich aus Hefepilzen gewonnen. Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden, können Lactase in Tabletten- oder Kapselform einnehmen und so Milchprodukte zu sich nehmen. Laktosefreie Milch enthält Lactase, welche die Lactose bereits in der Milch aufspaltet. Damit können Menschen, denen das Enzym Lactase fehlt, diese laktosefreie Milch bedenkenlos trinken. Lactase wird außerdem bei der Herstellung von Speiseeis verwendet. Die Spaltprodukte von Lactose sind süßer als Lactose selbst, und somit kann der Zuckerzusatz eingeschränkt werden. Außerdem erhält das Speiseeis durch Lactose eine feinere Beschaffenheit.