Milchzucker – Gefahr für Laktoseintolerante

Milchzucker ist ein wichtiger Bestandteil aller Milchprodukte. Er gehört zur Gruppe der Zweifachzucker und wird bei der Verdauung in seine Bestandteile aufgespalten. Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz stellt Milchzucker ein großes Problem dar. Sie können Milchzucker nicht aufspalten und leiden demzufolge unter starken Verdauungsstörungen.

Milchzucker, auch Lactose genannt (abgeleitet aus dem Lateinischen lac, lactis für Milch und der Endung -ose für Zucker), stellt einen wichtigen Bestandteil aller Milchprodukte dar und macht dort fast den kompletten Anteil an Kohlehydraten aus. Milchzucker ist ein Zweifachzucker (Disaccharid), der aus den Einfachzuckern (Monosaccharide) Galactose und Glucose aufgebaut ist. Als Bestandteil der Milch kommt Milchzucker natürlich in der Milch von Säugetieren vor und ist ein wichtiger Energielieferant. Außerdem unterstützt Milchzucker die Bildung der Darmflora bei Säuglingen.
Milchzucker kommt bei Säugetieren in unterschiedlicher Konzentration in der Muttermilch vor:

  • Mensch: sieben Prozent
  • Kuhmilch: bis fünf Prozent
  • Schafsmilch: bis 5 Prozent
  • Ziegenmilch: über vier Prozent

Die Eigenschaften von Milchzucker

Milchzucker ist in reiner Form, also ausgelöst aus der Milch, eine farblose, kristalline Substanz mit süßlichem Geschmack und kann unter Joghurt oder Müsli gemischt werden. Die Süßkraft von Milchzucker liegt, je nach Konzentration, bei 25 bis 60 Prozent der Süßkraft von Saccharose (Haushaltszucker). Die Süßkraft ist also schwächer. Die Herstellung von Milchzucker erfolgt aus Süß- oder Sauermolke. Kuhmilch enthält bis zu 47 Gramm Milchzucker. Um die Lactose verdauen zu können, wird ein spezielles Enzym, die Lactase, benötigt. Menschen, bei denen das Enzym nicht oder nur in unzureichender Menge gebildet wird, leiden an Laktoseintoleranz und müssen laktosefreie Lebensmittel zu sich nehmen.

Die abführende Wirkung von Milchzucker

Milchzucker wird häufig als mildes Abführmittel gepriesen. Zu der abführenden Wirkung kommt es dadurch, dass bei der Verdauung von Milchzucker im Darm verschiedene Säuren gebildet werden, die möglichst schnell wieder ausgeschieden werden müssen. Der Darm sammelt daraufhin Wasser an, um die Säuren zu verdünnen, was schließlich zu Durchfall führen kann.