Sorbitintoleranz: Definition und Ursache

Menschen, die an einer Sorbitintoleranz leiden, können im Dünndarm den Zuckeralkohol Sorbit gar nicht oder nur unvollständig verwerten. Dadurch kommt es zu vielfältigen Symptomen, die vor allem den Magen-Darm-Trakt betreffen. Betroffene mit einer Sorbitintoleranz sollten Lebensmittel meiden, in denen Sorbit als Zuckeraustauschstoff enthalten ist. Bei Einhaltung der Diät verschwinden die Symptome.

Sorbit ist ein Zuckeralkohol (auch Zuckeraustauschstoff genannt), der in vielen Lebensmitteln vorkommt, vor allem in Diabetikernahrungsmitteln und Diät-/Lightprodukten. Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit Sorbitintoleranz besteht eine Unverträglichkeit gegenüber Sorbit. Der Körper kann den Zuckeralkohol gar nicht oder nur unvollständig verwerten, wodurch sich Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Völlegefühl zeigen. Da diese Sorbitintoleranz nicht ursächlich behandelt werden kann, besteht eine langfristige Linderung der Symptome nur in einer sorbitfreien Diät.

Sorbit ist in vielen Lebensmitteln enthalten

Bei Sorbitintoleranz werden Kaugummis nicht vertragen.

Foto: ©manwalk_pixelio.de - Kaugummis enthalten viel Sorbit.

Für Patienten mit einer Sorbitintoleranz ist es wichtig zu wissen, in welchen Nahrungsmitteln Sorbit enthalten ist. Als Zuckeraustauschstoff kommt Sorbit in allen Diabetikerprodukten vor, in energiereduzierten Lebensmitteln wie Kaugummis oder Lutschpastillen, als Zusatzstoff in vielen Fertigprodukten (Sorbit wird darin als E-420 gekennzeichnet) und in zahlreichen Obstsorten wie Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume oder auch Weintrauben. In Trockenobst ist eine weitaus höhere Menge an Sorbit enthalten als in frischem Obst. Da der Zuckeralkohol in der Industrie häufig als Trägersubstanz, Feuchtmittel oder als Süßstoff verwendet wird, ist es für Betroffene mit einer Sorbitintoleranz oft schwierig, die für sich schädlichen Lebensmittel auszuschließen.

Wie wirkt Sorbit?

Sorbit wird beim Menschen sehr viel langsamer im Darm aufgenommen als beispielsweise Glucose (Traubenzucker). Dadurch kann es zu einem Wassereinstrom in den Darm kommen, was schließlich zu Durchfall führt. Bei Personen, die an einer Sorbitintoleranz leiden, ist dieser sowieso schon langsame Prozess noch mehr verlangsamt, wodurch nach Verzehr von Sorbit die typischen Symptome auftreten. Doch Sorbit kann – wenn es in großen Mengen aufgenommen wird – auch bei gesunden Menschen zu Durchfall führen. Daher müssen alle Lebensmittel, die Sorbit oder einen anderen Zuckeralkohol enthalten, immer mit dem Satz „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ gekennzeichnet sein.